Im Verlauf der letzten drei Jahrzehnte haben sich Darmbeschwerden zu einer Volkskrankheit entwickelt. Das ist vor allem auf die Ernährungsgewohnheiten, Medikamentenkonsum, Umweltschadstoffe etc. zurückzuführen.
Der Darm ist eines der wichtigsten Organe, wenn es um Gesundheit und Wohlbefinden geht. Trotz alledem findet er kaum Beachtung. Fakt ist jedoch: wenn unsere Darmgesundheit schwächelt, hat das Auswirkungen auf den gesamten Organismus und schlussendlich auf unsere Gesundheit.
Was viele nicht wissen: der Darm ist ein großer Bestandteil unseres Immunsystems. Unser Immunsystem ist das Abwehrsystem unseres Körpers und schützt uns vor Angriffen von Krankheitserregern und Allergenen.
Die Darmschleimhaut enthält 80% aller Immunzellen unseres Körpers. Diese sind ständig in Kontakt mit gesundheitsfördernden und krankheitserregenden Stoffen und Bakterien. So trainieren sie, zwischen nützlichen und schädlichen Bakterien und Stoffen zu unterscheiden. Werden die Abwehrzellen aktiviert, können sie passgenaue Antikörper gegen den jeweiligen Krankheitserreger bilden. Etwa 60% dieser Antikörper werden von den Immunzellen der Darmschleimhaut abgegeben. Die aktivierten Immunzellen gelangen über die Blutbahn in den ganzen Körper. Dort geben sie bei Kontakt mit dem jeweiligen Krankheitserreger ihre Antikörper ab. Ein intaktes und aktives Immunsystem im Darm verbessert also die Abwehrkräfte des ganzen Organismus.
Aufgrund der zähflüssigen Beschaffenheit der Schleimschicht ist die Darmschleimhaut für Krankheitserreger schwer zu durchdringen. Die Darmbakterien besiedeln die Oberfläche der Schleimschicht. Durch die Besetzung dieses begrenzten Lebensraumes und den Verbrauch von Nährstoffen werden schädliche Bakterien an der Ansiedlung im Darm gehindert und verdrängt. Auf der anderen Seite unterstützt die gesunde Darmmikrobiota die Darmschleimhaut, indem sie die Zellen mit Nährstoffen versorgt. Außerdem produzieren die nützlichen Darmbakterien Substanzen, die schädliche Bakterien, Keime und deren Giftstoffe unschädlich machen.
In der heutigen Zeit sorgt eine ganze Palette an Faktoren dafür, das unser Darm nicht vollständig intakt ist und seine Aufgaben zuverlässig ausführen kann. Zum einen sind dahingehend Umwelt,- und Schadstoffbelastungen zu nennen, denen wir teilweise unbewusst ausgesetzt sind, diese aber nachhaltig unseren Darm belasten.
Die bedeutsamsten Ursachen für eine gestörte Darmflora sind jedoch Schäden durch die Einnahme von Antibiotika und weiteren Medikamenten wie Schmerzmittel etc. Der Medikamentenkonsum in der heutigen Zeit ist sehr hoch.
Deren schlimmste Nebenwirkung ist die Beeinträchtigung der bakteriellen Balance im Darm. So treten Darmstörungen sehr häufig nach vorangegangenen Erkrankungen auf, die antibakteriell oder generell medikamentös behandelt wurden.
Eine weitere wichtige Rolle spielt die heutige, oft ungesunde, Ernährung. Dauerhafter Stress hat ebenfalls einen Einfluss auf die Bakterienpopulation im Darm. Das kann dazu führen, dass die Verdauung zu schnell vor sich geht oder aber im Gegenteil blockiert und damit verlangsamt wird. Störungen der Darmflora wirken sich nachteilig auf das psychische Befinden aus. Auch Depressionen können vom Darm her verursacht werden. Beispielsweise werden 90 Prozent des Gute-Laune- Hormons Serotonin vom Darm gebildet – aber nur, wenn er gesund ist! Gibt es hier Probleme, steht zu wenig von dem wichtigen Nervenbotenstoff zur Verfügung – mit den entsprechenden Auswirkungen auf unsere seelische Verfassung.
Entsprechend der Vielfalt und Komplexität der Aufgaben des Darmes, können die Folgen einer gestörten Darmflora sehr vielfältig sein. Sie können direkt oder indirekt mit der Verdauung zusammenhängen, aber auch mit dem Immunsystem und mit dem Nervensystem. Nachfolgend häufige Beispiele, die in Zusammenhang mit einer gestörten Darmflora stehen können:
Man muss auch immer beachten, dass die Darmflora auch dafür verantwortlich ist, Vitamine und andere Nährstoffe aus der Nahrung soweit aufzuschließen, dass die ins Blut aufgenommen werden können. Eine gestörte Darmflora kann deshalb auch zu einem Nährstoffmangel führen, obwohl genug Nährstoffe über die Nahrung angeboten werden. Innerhalb meiner Blutbildanalysen, habe ich nicht selten hochgradige Nährstoffmängel, trotz optimierter gesunder Ernährung festgestellt. Dies ist auf die Darmsituation zurückzuführen.
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